Vom Scheitern / Of Failure

Vom Scheitern / Of Failure

Vom Scheitern

 

V o r w o r t. Anders als dem Offspace- und Atelierraumprojekt „HuMBase“, aus welchem When the seed considered planting itself entwachsen ist, fehlt dieser Publikation eine klare Verortung. Es fehlt das Selbsterklärende, welches der Leerstehenden und entweihten Kirche von Anfang an und ohne viel zutun unsererseits innewohnte. Aus diesem Grund möchten wir nun erklärende Worte an die Leser*innen dieser Publikation richten, um einen Einstieg anzubieten und die Intentionen dieses Buches zu umreißen. Denn es machte durchaus Sinn, diesen großzügigen Raum im Stuttgarter Norden genau so zu nutzen, wie er genutzt wurde. Es machte Sinn, ihn zu öffnen, keine Programmatik vorzugeben, sondern im kleinen und von Mal zu Mal auszuhandeln, was möglich ist und wo die Grenzen des Raumes und seiner Umgebung liegen. Es machte Sinn, auf die vielen partizipierenden Kulturschaffenden zu vertrauen, dass wenn sie dort genau das tun würden, was sie dort tun wollen, sie sich selbst, sich untereinander, dem Publikum und uns als Initiator*innen neue Impulse und Perspektiven ermöglichen und eröffnen. Dass sie selbst vor-geben können, was relevant genug ist, erarbeitet und gezeigt zu werden – und dabei scheitern zu dürfen. Das alles machte Sinn und bedurfte daher auch keiner allgemeinen Erklärung. Eine Erkenntnis, welche wir nun erst im Nachhinein so formulieren können oder möchten.

         Es entspräche schlicht nicht der Wahrheit zu behaupten, wir hätten schon von Beginn an eine präzise Vorstellung gehabt, in welche Richtung sich die HuMBase in ihrem dreijährigen Bestehen entwickeln würde. Dass wir während-dessen zu keinem Zeitpunkt ihre mögliche Wirkung – beziehungsweise ihre Wirkungsweisen – oder gar unsere Intention umreißen mussten, gestaltet ihre retrospektive Einordnung nicht nur schwierig, sondern darüber hinaus auch als äußerst vage und subjektiv. Doch vielleicht liegt ja genau da der Punkt, und es ist nicht an uns, an dieser Stelle eine rundum zufriedenstellende Erklärung zu formulieren – vielleicht würde das einfach keinen Sinn ergeben. Wir müssen nicht entscheiden, wie und von wem die Plattformen, die wir in beiden Fällen gestalten, am Ende genutzt werden und welche Strukturen sich dadurch bilden. Denn wie es der Titel dieser Publikation schon andeutet, so sind wir hier als Pächter nicht länger dafür zuständig, was auf diesem Acker gedeihen möchte.

        Wir glauben jedoch, dass diese Publikation, gerade im Gegensatz zu einer tatsächlichen Örtlichkeit, die auf direktem Wege als Plattform wahr-genommen werden kann, ein einleitendes Vor-wort benötigt. Etwas an die Hand. Denn obwohl es auch hier schwierig ist, die Wirkung prospektiv zu erläutern, fehlt der selbsterklärende Charakter eines regelmäßig frequentierten, großzügigen Ortes. Darüber hinaus gestaltet sich der Abgleich mit vorangegangenen Veranstaltungen und der Austausch mit Besucher*innen und Kulturarbeiter*innen grundlegend anders. When the seed considered planting itself ist deshalb vielmehr eine gebündelte, buchgewordene Ausstellung, ein Recap und eine Weiterentwicklung unseres Plattformgedankens, die und der für sich selbst steht und auch stehen muss, und sich dennoch auf eine bestimmte Art und Weise in die Entwicklung der HuMBase einreiht.

        Eine Weiterentwicklung, da wir durch die Trennung der Plattform von einer klaren Verortung auch in Zeiten der Pandemie gemeinschaftlich genutzten Raum schaffen und somit weiter-hin zu einer Vernetzung, Verzahnung und einem Stattfinden beitragen wollen.

        Ein Recap, da wir den Raum dem „Netz-werk der (HuMBase)-Freunde“ anboten, diesen selbst zu nutzen, ihn weiterzugeben oder daran scheitern zu dürfen. When the seed considered planting itself wird so auch zu einer Art Dokumentation der Plattform HuMBase zu einem be-stimmten Zeitpunkt.

 

Doch wie leiten wir nun in etwas ein, dass von uns im Vorhinein noch nicht in Gänze eingeordnet werden kann?

 

Bis diese finale Version des Vorworts formuliert war, scheiterten wir an einigen Ansätzen dazu. So wollten wir den für uns selbst schwer zu fassen-den Charakter unserer Praxis greifbar machen und entstandene Strukturen einordnen. Wir wollten analysieren, was und vor allem wieso etwas trotz des Transfers aus der HuMBase als Gebäude auch in diesem Buch funktioniert. Darüber hin-aus sollte sich unsere Arbeit im Kollektiv in der Form unseres kollaborativen Schreibprozesses widerspiegeln.

        Doch nach einem wirren, endlos scheinen-den Textdokument mit einer Vielzahl verschiedener Kommentar-Ebenen, zusammenhanglosen Ansätzen und einem angefangenen Transkript einer vielstündigen Diskussion über die unterschiedliche Gewichtung verschiedener Schwerpunkte unserer Arbeit, verebbte dieser Versuch einer Text gewordenen eierlegenden Wollmilchsau in einem Akt des Scheiterns.

        Wir fühlen uns vielmehr an den Anfang der HuMBase versetzt. Vor etwas, dass für uns so nicht ganz zu durchschauen ist, uns aber voller Vorfreude und Ideen zurücklässt, ob der Möglichkeiten, die uns der neue Be- und Spielplatz „Plattform: Publikation“ bietet und wohin wir – oder noch besser diese sich selbst entwickeln kann. So möchten wir im folgenden drei Kernaspekte unserer Praxis benennen, die uns durch die Arbeit in der HuMBase sowie an diesem Vorwort begleiteten und für uns deshalb auch in dieser Publikation eine gewichtige Rolle spielen. Die Besucher*in dieser Ausstellung soll dadurch selbst die Möglichkeit haben, zu entscheiden, zu bewerten und zu verknüpfen.

 

P e r s p e k t i v e. Ein uns stets begleitender Satellitgedanke, der den Kosmos HuMBase immer wieder durchkreuzte, mal präsent und mal weiter in die Ferne gerückt, war die Frage nach eben dieser. Zum einen nach unserer Perspektive, aber vor allem auch nach der von außen, mit der auf die Kulturstätte HuMBase als Ort, aber auch als Institution geblickt wurde – und die Art und Weise, wie wir uns dazu Verhalten sollen. Denn die Erschließung und Öffnung eines solchen Raumes geht unweigerlich mit Verantwortung einher. Verantwortung gegenüber den Vermieter*innen, der Bausubstanz und der Umgebung, aber – in gehobenem Maße – auch gegenüber den Kulturarbeiter*innen und dem Publikum, da analog zu den Möglichkeiten auch unweigerlich die Erwartungshaltung gegenüber der „Institution“ zu steigen schien. Gerade dann, wenn wir uns als Ort anschicken, uns in eine äußerst lebendige Kulturlandschaft einzusortieren, der jedoch vor allem der Platz, um sich in Gänze zu entfalten, zu fehlen scheint und die dennoch genügend Bei-spiele bereithält, wie Kulturinstitutionen aufzutreten und zu agieren haben.

        Und zum anderen stellte sich die Frage nach neuen Standpunkten und Blickwinkeln, die die sich stellenweise verzahnenden oder eng aufeinanderfolgenden Positionen und Arbeiten eröffneten und somit Raum boten, neue Perspektiven einzunehmen. So wurde für uns oft erst durch Abstand und durch die Betrachtung von etwas Neuem vor Ort die Wirkung vorangegangener Veranstaltungen und die zufälligen Quer-verweise verschiedener Deutungs- und Interpretationsebenen lesbar.

 

Eine Metapher, welche uns hierfür stets begleitet, ist das auf dem Cover stilisiert angedeutete Foto Earth Rising. In einer glücklichen Fügung nahm der Astronaut William „Bill“ Anders, der am 24. Dezember 1968 auf dem Flug der Apollo 8 zur Umkreisung des Mondes eigentlich unseren Erdtrabanten fotografieren sollte, eher durch Zufall als durch Kalkül dieses berühmte Foto auf. Ein Bild, dass die Erde über dem Horizont des Mondes aufgehend zeigt, so wie der Mond über dem Horizont der Erde erscheint. Das Letztere, für uns meist als alltägliches astrologisches Phänomen wahrgenommen, wird in dessen Umkehr zu etwas gänzlich anderem. Es wird vom Alltäglichen zum Besonderen – zum Overview Effekt, der das Potenzial birgt, Generationen von Menschen einen neuen Standpunkt zu ermöglichen, um sich selbst, das eigene Wirken und die Verbindung zueinander neu bewerten zu können. Dieser Wechsel in der Betrachtung des ein und desselben Vorgangs aus verschiedenen Perspektiven und dessen Neuaushandlung spielt, ins mikroskopische verkleinert, eine allegorische, immer wiederkehrende Rolle in unserem Arbeiten in der HuMBase.

 

Ö f f n u n g. Ein weiterer Kernaspekt der vergangenen drei Jahre war der stete Versuch der Öffnung. So wollten wir keine Bewerbungsverfahren als artifizielle Hürde installieren und auch kein kuratorisches Konzept vorgeben – wir wollten möglich machen, was möglich war. Diesem Gedanken lag die Vermutung zugrunde, dass, sollten wir uns als eine Art Gatekeeper positionieren und durch ein programmatisches Auswahlverfahren einen explizit intendierten Inhalt vermitteln, wir die angesprochenen Möglichkeiten limitieren, da wir gezwungenermaßen nur innerhalb unseres eigenen Fassungsvermögens und Horizonts agieren können. Vielmehr sind wir der Meinung, dass brachliegendes Potenzial unbedingt urbar und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden muss. Was wir im Falle der HuMBase durch Impulse in Form der Verteilung beantragter Fördermittel und organisatorischer, sowie grafischer Arbeit unterstützen.

 

Die Idee war und ist noch immer durch die räumliche, zeitliche sowie zeitgenössische Verbindung der verschiedenen Positionen, die sich an- oder ineinanderreihen, ohne direkt aufeinander einzugehen, retrospektiv viele zusammenhängende Deutungsebenen entstehen zu lassen. Denn so kann auch ein Experiment, eine einzelne Arbeit, ein gescheiterter Versuch, eine Gruppenausstellung oder die große Geste im Kleinen zu einem durchaus relevanten und sichtbaren Teil eines Kulturdiskurses werden. Die Relevanz erschafft sich selbst und muss nicht schon im Vorhinein von uns mit- oder erdacht werden.

        Um dies zu erreichen, versuchten wir zum einen nicht als reiner Präsentations- beziehungsweise Ausstellungsraum wahrgenommen zu werden. Wir wollten den institutionellen Druck, der auf der Arbeit im öffentlich zugänglichen Raum lastet, durch die Charakterisierung als Atelier- und Experimentalraum im „Off“ dämpfen und die Möglichkeit des Scheiterns als Teil der künstlerischen Praxis zulassen.

        Zum anderen waren die Gedanken über die Zugänglichkeit der HuMBase unsere steten Begleiter. Denn wie gestalten wir eine Institution, ohne einen „Inner-Circle“ zu etablieren, in den nur eine Bewerbung oder der Mut, sich etwas einzufordern, zum Eintritt verhilft und somit höchst exklusiv erscheint. Hier spielten wir mit unserer Deutung eines „Netzwerks der Freunde“. Wir wollten durch eine stete Erweiterung des Feldes der Mitwirkenden eine schleichende Aneignung der Räumlichkeiten schaffen. Diese Aneignung durch das gemeinsame Arbeiten vor Ort und den ständigen Austausch verstärkt, sollte schlussendlich zu einem gemeinschaftlichen Gefühl, zu geteilter Verantwortung, gegenseitigem Vertrauen, Hilfe und so wiederum zu einer größeren Reichweite und mehr Partizipierenden, also Freunden, führen. Ein Kreis, welcher sich nach außen öffnet, der seine unsteten Konventionen selbst auslotet und vermittelt und sich somit stets im Wandel befindet – ein niemals verkrustetes und sich doch selbst strukturierendes Gefüge.

 

Nur hat ein Freundeskreis Grenzen und scheint von außen unweigerlich als geschlossene, verschworene Gesellschaft, in der Insiderwissen heran-wächst, sich gegenseitig Lob und Chancen zugeschoben werden und Neuankömmlinge zuerst immer als genau diese wirken oder sich zumindest selbst wahrnehmen können. Um das Für und Wider solcher sozialen Gebilde abzuwägen, sprachen wir ergebnisoffen und -los über „Vitamin B“ und einer denkbaren Ergründung der „guten“ Seite desselben.

        Des Weiteren funktionierte die Verteilung von Verantwortung nur bis zu einem bestimmten Punkt und auch nur bis zu einem bestimmten Grad des Vertrauens. Das mag zum einen an der eigenen Angst liegen, „Zügel“ loszulassen, zum anderen sicherlich auch daran, die nominellen Vermittler zwischen Vermieter*in, Nachbarschaft, Haus und Freundeskreis zu sein.

 

S c h e i t e r n. All das führt uns zum Letzten der drei Kernaspekte, die wir als gewichtige Erkenntnisse unserer Arbeit glauben ausmachen zu können. Das Scheitern als ein Versuch eines Fazits und des Blickes nach vorne.

 

Wir wissen, dass wir durch die schiere Menge an Anfragen, der knappen Zeit und der doch zahl-reichen Grenzen der Raumnutzung vielen Positionen absagen mussten, obwohl wir inhaltlich alles möglich machen wollten.

        Wir wissen, dass wir dadurch als exklusiv und, zumindest partiell, als verschlossenes und verschworenes Offspace-Projekt wahrgenommen wurden. Die vielen Vereinbarungen im Kleinen ohne große Thesen am Kirchentor schufen eine Intransparenz, die wahrscheinlich hinderlich war – und noch immer ist – die Erwartungshaltung gegenüber der „Institution“ HuMBase genau von dieser zu lösen.

 

Wir wissen, dass wir in vielen Aspekten gescheitert sind.

 

Und doch wagen wir zu glauben, dass die Idee der HuMBase gerade aufgrund dieses Scheiterns funktionierte. Dass die Lehren, die andere, aber vor allem auch wir daraus ziehen können, irgendwo Widerhall finden werden und somit nicht um-sonst waren. Wir wagen zu hoffen, dass dieses produktive Scheitern, welches wir immer als Möglichkeit des Arbeitens innerhalb der HuMBase mitgedacht hatten, auch uns vergönnt sei.

 

 

 

Of Failure

 

P r o l o g u e. In contrast to the offspace and studio project HuMBase, from which When the seed considered planting itself emerged, this publication misses a clear location. It lacks the self-explanatory quality that was inherent in the empty and desecrated church without much effort on our behalf from the very beginning. For this reason, we would like to address a brief explanation to the readers of this publication in order to offer an introduction and to outline our intentions with this book.
        It made sense to use the spacious room in the north of Stuttgart just the way we did. It made sense to open it up, to not dictate an agenda, but to work out – on a small scale and from occasion to occasion – what is possible and where the space and its surroundings are limited. It made sense to rely on the many participants, and that, if they did exactly what they wanted to do, they would enable and open up new impulses and perspectives for themselves, for each other, for the audience and for us as initiators. That they themselves can decide what is relevant enough to be worked on and shown – and to be allowed to fail in the process. This all made sense to us and therefore did not need a general explanation. A realisation that we can or want to express only in retrospect.
        It would be quite simply untrue to claim that we had a precise idea of the direction in which HuMBase would develop during its three years of existence. That we never had to outline its possible outcome, its ways of working, or even our intention, makes its retrospective classification not only difficult, but also extremely vague and subjective. But perhaps that is exactly the point, and it is not for us to try to give an altogether satisfactory explanation here – perhaps that just wouldn’t make sense.
        We do not have to decide how and by whom the platforms we designed will be used in the end and what structures will be formed in the process. As the title of this publication suggests, in this case we as tenants are no longer responsible for whatever wants to grow on this field.
        However, we believe that this publication, especially in contrast to an actual location that is rather obviously visible as a platform, needs an explanatory preface. Something to hang on to. Although it is still difficult to expound the emerging structures prospectively here, the self-explanatory character of a regularly frequented, spacious place lacks. Furthermore, the alignment with former events and the exchange with visitors and artists is profoundly different with this publication. When the seed considered planting itself is therefore rather an exhibition „exhibition becoming book“, a recap and a further development of our concept of a platform, that stands and must stand for itself and yet in a certain way fits into the evolution of the HuMBase.
        A development – as by separating the platform from a specific location, we want to create common space even in times of a global pandemic, and thus continue to contribute to the possibility of networking, linking and just taking place.
A recap – since we offered this space to the ’network of (HuMBase) friends‘, to use it, to pass it on, or to fail in doing something with it. Therefore when the seed considered planting itself also becomes a kind of documentation of the platform HuMBase at a certain point in time.

 

Yet how do we introduce something that we cannot fully grasp?

 

Until this final version of the preface was written, we failed with  a number of approaches to it. We wanted to make the character of our practice, which is difficult for us to define, understandable and at the same time to classify the structures that had developed there. We wanted to analyse what and above all why something works in this book despite the difficult transfer from building to book. And our work as a collective should be reflected in the form of our collaborative writing process.
        But after a confusing and seemingly endless text with a multitude of different commentary levels, incoherent approaches and a begun transcript of a long discussion about the different emphases on various aspects of our work, this attempt to create a jack of all trades device died down in an act of failure.

 

Rather, we feel ourselves taken back to the beginning of the HuMBase. Facing something that we cannot quite understand, but that leaves us full of anticipation and ideas about the possibilities that the new ‚Platform: Publication‘ offers us and where we – or better still – where it can develop. In the following, we would like to name three core aspects of our practice that have accompanied us throughout our work in the HuMBase, as well as on this preface, and which therefore, also play an important role for this publication. Thereby, the visitors of the exhibition shall be given the opportunity to decide, evaluate and connect for themselves.

 

P e r s p e c t i v e. A satellite thought‘ that always accompanied us, crossed the cosmos of HuMBase, sometimes present and sometimes further in the distance, was the question of perspective. On the one hand, the perspective from which the HuMBase was viewed as a place of culture, but also as an institution, and the way in which we were supposed to behave in relation to it. The creation and opening of such a space unavoidably goes hand in hand with responsibility. Responsibility towards the landlords, the building and the neighbourhood, but – to a greater extent – also towards the participants and the audience, because in parallel to the opportunities, the expectations towards the ‚institution‘ seemed to rise as well. Particularly when we, as a place, set out to become part of an extremely lively cultural landscape, which, however, seems to lack the space to unfold in its entirety and yet offers enough examples of how cultural institutions are supposed to appear and act.
        On the other hand, there was the question for ever new points of view and perspectives, which was opened up by the positions and works that interlocked or closely followed each other and thus offered spaces to take on new perspectives. Often it was only through distance and by looking at something new that the effect of previous events and the coincidental cross-references on different levels of interpretation became perceptible to us.
        A metaphor that always surrounds us when thinking about perspective is the photo Earth Rising, shown on the cover in a stylised manner. In a stroke of good fortune, astronaut William ‚Bill‘ Anders, who was supposed to photograph our Earth’s satellite on December 24, 1968, during the Apollo 8 flight to orbit the moon, took this famous photo by chance rather than by design. A picture that shows the Earth rising above the horizon of the Moon, just as the Moon appears above the horizon of the Earth. The latter, which we usually perceive as an everyday astronomical phenomenon, becomes something entirely different when it is reversed. It turns from the everyday into the special – into an Overview-Effect that carries the potential to give generations of people a new point of view in order to be able to re-evaluate themselves, their own work and their connection to each other. Scaled down to the microscopic, this shift in viewing the same process from different perspectives plays an allegorical, recurring role in our work at HuMBase.

 

O p e  n i n g. Another key aspect of the past three years was the constant attempt to open up the HuMBase. This was based on the assumption that if we were to position ourselves as gatekeepers and convey an explicitly intended content through a programmatic selection process, we would limit the addressed possibilities, since we are forced to act only within our own capacity and horizon. Rather, we believe it is essential that fallow potential is made exploitable and accessible to the public. In case of the HuMBase, we attempted this by providing impulses in form of distributing our funding and workforce.
        The idea was, and still remains, to retrospectively create many coherent levels of interpretation through the spatial, temporal as well as contemporary connection of the various positions, which line up or interlock without directly addressing each other. For, in this way, even an experiment, a single work, a failed attempt, a group exhibition or the grand gesture on a small scale can become a thoroughly relevant and visible part of a cultural discourse. Relevance creates itself and does not have to be co-created or conceived by us in advance.
        To achieve this, we firstly tried not to be perceived as a pure presentation or exhibition space. We wanted to soften the institutional pressure that weighs on working in a publicly accessible space by characterising it as an experimental space and by allowing for the possibility of failure as part of artistic practice.
        Secondly, thoughts about the accessibility of the HuMBase were our constant companions. For how do we design an institution without establishing an ‚inner circle‘ into which only an application or the courage to claim something helps to enter and thus appears highly exclusive? Here we started to play with our interpretation of a network of friends. We wanted to create a gradual appropriation of the space through a constant expansion of the field of participants. This assimilation, reinforced by the joint work on site and the constant exchange, should eventually lead to a communal feeling, to shared responsibility, mutual trust, help and thus in turn to a wider reach and more participants, in other words: friends. A closed circle that opens up to the outside world, that explores and communicates its own unstable conventions and is always in a state of flux – a never encrusted and yet self-structuring system.
        Yet, a circle of friends has its limits and from the outside it inevitably appears as a closed, sworn society in which insider knowledge develops, mutual praise and opportunities are passed on to each other and newcomers always appear as newcomers, or at least may perceive themselves as such. In order to weigh the pros and cons of such social structures, we talked open-endedly and without any results about Vitamin B (Beneficial contacts) and a conceivable discovery of the ‚good‘ side of it. Furthermore, the distribution of responsibility only worked up to a certain point and also only up to a certain degree of trust. On the one hand, this may be due to our own fear to give free rein, on the other hand, it is certainly also due to being the formal mediators between the landlord, the neighbourhood, the house, the circle of friends and the audience.

 

F a i l u r e. All this leads us to the last of the three central aspects that we believe we can identify as important insights of our work. Failure as an attempt to sum up and look forward.

 

We know that we had to turn down many positions due to the vast number of requests, the limited time and the numerous boundaries of the use of space, even though we wanted to make everything possible.
        We know that we were perceived as exclusive and at least partially as a closed and sworn offspace project. The many small-scale agreements, without big theses at the church gate, created a non-transparency that probably was – and still is – an obstacle to our attempt to loosen the expectations towards the ‚institution‘ HuMBase precisely from this.

 

We know that we have failed in many ways.

 

And yet we dare to believe that the idea of the HuMBase worked precisely because of this failing. That the lessons that others, but especially that we could learn from will find resonance somewhere and were not in vain. We dare to hope that this productive failing, which we always thought of as an opportunity of the work at HuMBase, is granted to us as well.

 

 

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